Lohnkampf im Schweizer Filmgewerbe

Die Lohnverhandlungen zwischen den Produzentenverbänden und der Filmgewerkschaft Syndicat Suisse Film et Vidéo (SSFV) sind vorerst gescheitert.

 

Das SSFV hatte im November 2008 eine Lohnerhöhung von mindestens 3,3 Prozent gefordert, zur Anpassung an die Teuerung der Jahre 2007 und 2008. Nach mehreren Verhandlungsrunden und bilateralen Gesprächen mit Vertretern der Produzentenverbände sind die Verhandlungen Ende März 2009 gescheitert. Nur ein Arbeitgeber-Verband, die Gruppe Autoren, Regisseure, Produzenten (GARP), stimmte dem Teuerungsausgleich zu.

 

Eine Mitgliederumfrage des Syndicat Suisse Film et Vidéo (SSFV) habe nun ergeben, dass die Filmschaffenden die Absage der Produzenten nicht akzeptieren, wie das SSFV am Freitag mitteilte. Bei den sozialpartnerschaftlich festgelegten Löhnen in der Filmbranche handle es sich nicht um Minimallöhne, sondern um Richtlöhne. Diese seien in den letzten 15 Jahren im Durchschnitt um 8 Prozent erhöht worden, während im gleichen Zeitraum die Teuerung 16,1 Prozent beträgt und der Nominallohn in der Schweiz um 21 Prozent gewachsen ist.

 

In der Folge distanziert sich das SSFV von der Branchenliste, die in der Paritätischen Kommission festgelegt wurde, und stellt seinen Mitgliedern ab sofort eine angepasste Richtlohnliste zur Verfügung, bei deren ursprünglichen Wochen- und Tageslohnansätzen die Teuerung von 3,3 Prozent berücksichtigt wurde. «Das SSFV ist jedoch jederzeit offen und bereit, die Gespräche mit den Produzentenverbänden wieder aufzunehmen», heisst es in der Mitteilung weiter. Die SSFV-Richtlohnliste gilt ab 1. Juni 2009 und bleibt bestehen, bis sich die Paritätische Kommission wieder auf eine gemeinsame Liste einigt.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0