Der erste Tessiner Filmpreis geht an den Kameramann Renato Berta

Der erste Preisträger des «Premio Cinema Ticino» (Tessiner Filmpreis), der im Rahmen des 62. Internationalen Filmfestivals von Locarno verliehen wird, ist der Kameramann Renato Berta. Die Preisverleihung findet am 11. August auf der Piazza Grande statt. Als Hommage an Renato Berta zeigt das Festival am 12. August Heute Nacht oder nie (1972), den Debütspielfilm von Daniel Schmid.

Renato Berta wurde 1945 in Bellinzona geboren und ist einer der renommiertesten Kameramänner Europas. Seine Filmografie umfasst mehr als hundert Filme und die Namen unzähliger Regisseure. Nach seinem Debüt 1969 mit Vive la mort von Francis Reusser arbeitete er in den folgenden Jahren mit den wichtigsten Vertretern des «neuen Schweizer Films» zusammen, insbesondere mit Alain Tanner und Daniel Schmid. 1970 arbeitet er mit Jean-Marie Straub und Danièle Huillet für Othon - der Beginn einer langen Partnerschaft, die bis heute andauert (Le genou d'Artémide von Jean-Marie Straub, 2008). Seit er sich in den 80er-Jahren in Paris niedergelassen hat, erscheint Renato Berta auch in den Credits zahlreicher Filme von Alain Resnais (bis hin zu Pas sur la bouche, 2003), Manoel de Oliveira (Espelho mágico, 2005), Robert Guédiguian (Le promeneur du Champ de Mars, 2005) oder Amos Gitai (Alila, 2003). Ausserdem arbeitete er auch mit Jean-Luc Godard, Patrice Chéreau, Eric Rohmer, André Téchiné oder Claude Chabrol zusammen.

 

Der «Premio Cinema Ticino», der auf eine Initiative des Regierungsrats des Tessins in Kooperation mit dem Internationalen Filmfestival von Locarno ins Leben gerufen wurde, zeichnet die Arbeit einer Persönlichkeit aus, die sich im Bereich Film besonders verdient gemacht hat und aus dem Tessin stammt oder seit mindestens fünf Jahren im Tessin lebt. Der «Premio Cinema Ticino» ist mit 30 000 Franken dotiert und wird durch den Fond der interkantonalen Lotterie Swisslos finanziert; er wird alle zwei Jahre vergeben. Die Jury 2009 setzt sich zusammen aus Chicca Bergonzi, Alberto Chollet, Frédéric Maire, Antonio Mariotti und David Streiff.

 

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