Bern ehrt Markus Schürpf und Theres Scherer-Kollbrunner

Das Amt für Kultur und die Kommission für allgemeine kulturelle Fragen des Kantons Bern haben am Donnerstagabend im Kornhausforum in Bern den diesjährige Kulturpreis des Kantons Bern an Markus Schürpf und den Kulturvermittlungspreis an Theres Scherer-Kollbrunner vergeben. Markus Schürpf setzt sich für die Fotografie ein. Theres Scherer-Kollbrunner hat viele Filmwerke geschaffen.

 

In der ganzen Schweiz lagern unzählige Negative, Fotos und Filme in Schränken, Estrichen und Kellern. Diese dürfen nicht vernichtet werden. Seit 16 Jahren sucht der 49-jährige Markus Schürpf nach ihnen, um sie für die Nachwelt zu erhalten.

 

Inzwischen hat er 9000 Personen ausfindig gemacht, die wertvolle Fotos gemacht haben. Schürpf organisiert mit seinem Fotobüro Bern Ausstellungen und Publikationen zu einzelnen Fotografen oder Fotografengruppen und publiziert Studien über die Entwicklung der Fotografie in den verschiedenen Regionen des Kantons Bern.

 

Während der letzten Jahre hat er die Aktivitäten in Richtung Konservierung, Dokumentation und Forschung ausgebaut.

Das Onlinelexikon (www.foto-ch.ch) informiert über die historische Fotografie in der Schweiz und enthält ein biografisches Lexikon und ein Repertorium der fotografischen Archive und Nachlässe.

 

In der Laudatio wies David Streiff, Präsident der Fototstiftung Schweiz, darauf hin, dass Markus Schürpf unter anderem nicht nur die Arbeiten von Meisterfotograf und Reporter Paul Senn (1901-1953) bearbeitet hatte, sondern auch mitgeholfen hat, dass das gesamte Ringier-Archiv mit über sieben Millionen Negativen und Bildern im Staatsarchiv Aargau einen sicheren Platz gefunden hat.

 

David Streiff: «Markus Schürpf ist als erster systematisch den Spuren der Fotografie in seiner Region nachgegangen. Viele Spuren wären sonst verwischt, viele Archive vernichtet worden. Und man hätte sie nie mehr gefunden.

Das ist kulturpolitisch sehr wichtig und er hat den Kulturpreis mehr als verdient.»

 

Das Fotobüro Bern erhält 30 000 Franken und Markus Schürpf verriet Klein Report: «Dafür und für die Ehre bin ich sehr dankbar. Ich bin aber dauernd auf der Suche nach neuen Geldgebern. Und glücklich bin ich, wenn ich auf einem Estrich wieder einen weiteren Schatz finde, am besten mit 1000 Bildern.»

 

Theres Scherer-Kollbrunner erhielt den Kulturvermittlungspreis.

Die Kommission ehrte damit eine engagierte Filmproduzentin und -vermittlerin, die seit über 40 Jahren die Berner Filmkultur geprägt hat. Theres Scherer-Kollbrunner produzierte und realisierte eine grosse Zahl von Spiel- und Dokumentarfilmen – zum Beispiel  «Time-out» (Tatort, 2001) und «Fixerorte» (2006) von Bernhard Giger oder «Tausend Ozeane» (2008) von Luki Frieden. Weiterhin war sie Gründerin des alternativen Kellerkinos in Bern und Mitherausgeberin von zwei viel beachteten Werken zur Filmlandschaft Schweiz.

 

Der Journalist, Filmer, Regisseur und Leiter Kornhausforum Bernhard Giger würdigte ihr Lebenswerk und erklärte: «Ohne sie hätte ich keine Filme gemacht.» Die Preisträgerin, die 10 000 Franken erhielt, bedankte sich und schloss ihre Rede mit den Worten: «Ich danke für ein schönes Leben.»

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Reynard (Montag, 23 Juli 2012 01:34)

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