Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) baut erneut einen
seiner Digitalsender um. Nachdem erst im November 2009 aus
dem ZDFdokukanal ZDFneo wurde, verlieren nun nach den
Dokumentarfilmliebhabern nun auch die Theaterfans «ihren»
Kanal. Am 1. April 2011 wird der der bisherige ZDFtheaterkanal
zu ZDFkultur.
«Die Sehgewohnheiten der Zuschauer haben sich geändert. Das
Interesse für Kultur ist hoch, aber die Formen der Darbietung,
der Erzählweisen und der Nutzung sind anders, spielerischer und
auch stärker von einem Mitgestaltungsinteresse geprägt», sagte
am Freitag ZDF-Intendant Markus Schächter. ZDFkultur werde auf
den Säulen «Popkultur und Spiel» ruhen. Mit dem neuen Angebot
setze das ZDF auf einen modernen Kulturbegriff, der die
unnatürliche Trennung von Hochkultur und vermeintlich weniger
anspruchsvoller Popkultur aufhebe. Der digitale Spartenkanal
soll die Zugangsbarrieren zu kulturellen Inhalten abbauen und
jüngere Zuschauer stärker an kulturelle Inhalte heranführen.
Popkultur habe heute in Deutschland keine audiovisuelle Heimat,
erläuterte der ZDF-Intendant. Diese Lücke werde mit ZDFkultur
geschlossen. «Musik, die Darstellenden Künste, Filmkultur,
Netzkultur und Gaming werden mit ZDFkultur zu einem neuartigen
Gesamtangebot vereint, das es so in der Medienlandschaft bisher
nicht gibt», versprach Schächter.
Zugleich besänftigte er das heutige Stammpublikum des Theaterkanals:
Zum Kern von ZDFkultur würden auch künftig Theater und Oper gehören
- in aufregenden modernen Inszenierungen und Aufzeichnungen. Der
Begriff des Spiels werde im Programm durchdekliniert, vom
Theaterspiel bis hin zum Computerspiel. «Das Spielerische als
Kulturform, nicht ausschliesslich das Intellektuelle, macht den
Markenkern von ZDFkultur aus», sagte Schächter.
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