Der erfolgreichste Schweizer Spielfilm im letzten Jahr war das Berghorrordrama «Sennentuntschi» mit über 131 000 Kinobesuchern, der erfolgreichste Dokumentarfilm heisst «Cleveland vs. Wall Street» von Jean-Stephane Bron
(27 000 Eintritte). Zwei Überhänger aus dem Jahr 2009 punkteten auch 2010: «Der grosse Kater» mit Bruno Ganz (54 000 Besucher) sowie «Giulias Verschwinden» mit Corinna Harfouch, Stefan Kurt und Bruno Ganz (48 000), gemäss Angaben von Pro Cinema.
Das Bundesamt für Kultur (BaK) zieht eine positive Bilanz.
Demnach haben Schweizer Filme 2010 zugelegt und verbuchten 5,5 Prozent Marktanteil. Eine kontinuierliche Steigerung: Waren es im Jahr 2008 noch 457 000 Besucher und 2009 dann 555 000 Zuschauer, wollten 2010 rund 680 000 Filminteressierte einheimische Produktionen im Kino sehen.
Auch in der internationalen Filmszene schnitten Schweizer Filme gut bis sehr gut ab:
64 Schweizer Werke wurden 2010 zu internationalen Filmfestivals eingeladen,
18 Spiel-, 19 Dokumentar- und 27 Kurzfilme. Eine erfolgreiche Tour machte
beispielsweise Jean-Luc Godards Essay «Film Socialisme» - von Cannes über London und Los Angeles nach Moskau, New York und Toronto.
Wie gewohnt konnten Schweizer Dokumentarfilme Erfolge verbuchen.
Christian Freis «Space Tourists» wurde in Sundance mit dem World Cinema Directing Award ausgezeichnet. Als Longseller entpuppte sich das Porträt über die inzwischen verstorbene Übersetzerin Swetlana Geier, «Die Frau mit den 5 Elefanten» von Vadim Jendreyko. Gemäss Swiss Films wurden 109 Filme ausgezeichnet und mit Preisgeldern von über 440 000 Franken belohnt, 9 Spiel-, 28 Dokumentar- und 72 Kurzfilme.
Das Kinojahr 2010: Tops und Flops
Zuschauerzahlen und Sympathiepunkte widerspiegeln populäre
Werte. Was kam an, was war beliebt, welche Filme liessen die
Kinokassen klingeln? Doch Bestseller sind nicht unbedingt Garant
für Klasse. Klein-Report-Filmexperte Rolf Breiner hat seine
eigene Liste über Tops und Flops im Kinojahr 2010 aufgestellt.
Nicht ärgern, nur wundern!
Tops (international)
1. «Inception» von Christopher Nolan, weil hier Kino, zweifach
und dreifach inszeniert, verwirrt, verwundert, verführt - mit
Leonardo DiCaprio.
2. «Buried» von Rodrigo Cortés, weil auch ein Sarg ein
fesselnder Schauplatz für ein unerbittliches Kinodrama sein
kann.
3. «Despicable Me - Einfach unverbesserlich» von Chris Renaud,
Pierre Coffin und Sergio Pablos (Universal Studios) sowie
«Megamind» von Tom McGrath (DreamWorks), weil das zwei
innovative Beispiele für den neuen 3D-Boom sind.
4. «Red» von Robert Schwentko, weil alte Actionkumpane wie
Bruce Willis, Morgen Freeman oder John Malkovich mehr drauf haben
als manche flippigen jungen Muskelmänner und Schnösel.
5. «The Road» von John Hillcoat, weil Endzeitstimmung selten so
düster und der Verlust der Humanität kaum so drastisch
inszeniert wurde, dabei ohne effektvolles Brimborium.
Flops (international)
1. «Piranha 3D» von Alexandre Aja, weil Party, Sex, Alki, Drugs
und Killerfische zum Erbrechen geschmacklos sind, wenn sie derart
dämlich und geschmacklos zum 3D-Bloody-Mix verwurstet werden.
2. «Sex and the City 2» von Michael Patrick King, weil die
superspitzen, aber nicht mehr ganz frischen Grossstadt-Tussis
nun auch noch in der arabischen Wüste zum Modetrip staksen.
3. «Jackass 3D» von Jeff Tremain, weil der dritte Kinofilm
über derbe und dämliche Stunts nun auch in 3D daherkommt und
weil ein vierter Kinofilm droht.
4. «Mammuth» von Benoit Delépine und Gustave Kervern, weil ein
schmuddeliger Star (Gérard Depardieu) und französische Provinz
allein noch nicht sehenswert sind.
5. «Yogi Bär» von Eric Brevig, weil wir unseren tollpatschigen
Meister Petz nicht durch eine platte 3D-Version mit Trick- und
Realszenen vermiesen lassen wollen.
Tops (national)
1. «C?ur Animal» von Séverine Cornamusaz, weil dieses herbe
Berg-Beziehungsdrama in den Bann zieht und als Erstlingswerk
erstaunliche Reife zeigt.
2. «Sennentuntschi» von Michael Steiner, weil der
Alpenhorrorthriller zum (Finanz-)Monster wurde, mit ihm dennoch
ein irritierender Genre-Cocktail servierte wurde,
der überraschend viel Publikum fand.
3. «Cosa voglio di più» von Silvio Soldini, weil das subtile
leise Beziehungsdrama unter Wert geschlagen wurde.
4. «La petite chambre» von Stéphanie Chuat und
Véronique Reymond, weil das Drama um einen starrköpfigen Alten
(Michel Bouquet) und einer jungen Frau (Florence Loiret Caille)
wundersam zu Herzen geht.
5. «Zwerge sprengen» von Christoph Schertenleib und «Unser
Garten Eden» von Mano Khalil, weil beide Filme, der eine witzig
spielerisch, der andere dokumentarisch, den Schweizer Alltag
heiter bis ernst aufs Korn nehmen.
Flops (national)
1. «Champions» von Riccardo Signorell, weil eine
Eishockeyklamotte dann zum Bodycheck und Crash führt, wenn dem
Regisseur das Zepter aus der Hand genommen wird.
2. «Der Fürsorger» von Lutz Konermann, weil eine wahre
Begebenheit über einen Betrüger und Heiratsschwindler noch
keine überzeugende Filmstory (und Darstellung) garantiert.
3. «Tannöd» von Bettina Oberli, weil die Erwartungen zu hoch
waren und das Ergebnis zu dürftig ausfiel.
4. «Impasse du désir» von Michel Rode, weil auch ein
subversives Psychodrama an Spannung verliert, wenn es so brav und
bieder daherkommt.
5. «Wildnis Schweiz» von Roger Mäder, weil sich der gut
gemeinte Tier- und Naturfilm zu lieb und heil präsentiert.
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Cialis Online (Donnerstag, 30 Juni 2011 12:07)
Die Frau mit den 5 Elefanten» von Vadim Jendreyko. Gemäss Swiss Films wurden 109 Filme ausgezeichnet und mit Preisgeldern von über 440 000 Franken belohnt, 9 Spiel-, 28 Dokumentar- und 72 Kurzfilme.
Arthur (Sonntag, 22 Juli 2012 07:52)
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