Filmförderung quo vadis?

SFP, Schweizerischer Verband der FilmproduzentInnen GARP, Groupe Auteurs, Réalisateurs, Producteurs

 

Offener Brief

An die zukünftige Chefin oder den zukünftigen Chef des Eidg. Departements des Innern

 

Bern, 9. September 2009

 

Filmförderung quo vadis?

 

Sehr geehrte Frau Bundesrätin, sehr geehrter Herr Bundesrat,

 

Anlässlich des Festivals von Locarno wurde die Öffentlichkeit auf Probleme aufmerksam, welche seit einiger Zeit bei Verwaltungsabläufen zwischen der Sektion Film im Bundesamt für Kultur und zahlreichen Filmproduktionsfirmen bestehen. Der Direktor des Bundesamtes für Kultur, Herr Dr. Jean-Frédéric Jauslin, stellte damals ein Gespräch zwischen seiner Behörde und den betroffenen Verbänden in Aussicht.

 

Leider hat dieses Gespräch bis heute nicht stattgefunden. Terminvorschläge der hauptsächlich betroffenen Berufsverbände SFP und GARP für die Aufnahme des Dialogs wurden als verfrüht abgelehnt. Die Anregung, diese Gespräche unter Beizug eines unbefangenen Mediators zu führen, wurde als „nicht sachdienlich“ zurückgewiesen.

 

Sie, sehr geehrte Frau Bundesrätin, sehr geehrter Herr Bundesrat, werden daher bei Ihrem Amtsantritt an der Spitze des Departements des Innern einen weiterhin schwelenden Konflikt zwischen einem grossen Teil einer Berufsbranche und der für diese Berufsbranche zuständigen Sektion Ihres Departements vorfinden. Viele Produktionsfirmen haben die Erfahrung gemacht, dass sie als Folge von Missständen in der Sektion Film in ihrer täglichen Berufsarbeit behindert werden. Diese schwierige Situation ist für die Zukunft der schweizerischen Filmproduktion Existenz bedrohend. Dies zwingt uns dazu, uns jetzt schon mit diesem Anliegen an Sie zu wenden.

 

Wir möchten Sie bitten, dafür besorgt zu sein, dass rasch Gespräche über eine Verbesserung der Situation stattfinden. Dabei geht es uns insbesondere um die Verbesserung der Abläufe und die Beseitigung struktureller Mängel. Es erscheint uns angesichts der wirtschaftlichen Besonderheiten der Filmproduktion auch prüfenswert, ob die Filmförderung nicht organisatorisch neu gestaltet und in eine rechtlich selbständige Institution ausgelagert werden sollte. Dies ist sowohl auf kantonaler Ebene (Zürcher Filmstiftung) als auch in unsern Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Österreich und in vielen andern europäischen Staaten der Fall. Das geltende Filmgesetz würde auch auf Bundesebene schon heute eine solche Lösung ermöglichen.

 

Wir danken Ihnen für das Interesse, das Sie unserem Anliegen entgegenbringen. Wir sind gewillt und interessiert, möglichst rasch Lösungen für die anstehenden Probleme zu finden.

 

 

Mit freundlichen Grüssen

 

 

GARP, Gruppe Autoren Regisseure Produzenten   

Jean-Stephane Bron, Präsident

 

SFP, Schweizerischer Verband der FilmproduzentInnen

Rolf Schmid, Präsident

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Kommentare: 2
  • #1

    Míla (Sonntag, 30 September 2012 03:19)

    THX for info

  • #2

    Cyndy Maly (Sonntag, 22 Januar 2017 05:32)


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