«Der Spiegel» erklärt das deutsche Bezahl-TV für bankrott

 Das Bezahlfernsehen in Deutschland mache Verluste ohne Ende und deshalb titelte das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» in der jüngsten Ausgabe mit «Der letzte Schuss». Unter vielen Namen wie DF1, Premiere und jetzt Sky sei das abonnierte Fernsehen am Markt aufgetreten.

«Doch es hatte nie eine Chance. Jetzt fehlt wieder einmal Geld - nach zwei Jahrzehnten immer neuer Anläufe und Milliardenverlusten», schreibt das Nachrichtenmagazin weiter.

 

«Die grosse Grube am Ende der Medienallee in Unterföhring liess noch Leo Kirch ausheben. Der damalige Medienzar wollte hier die Zentrale für sein Fernsehreich bauen lassen. Gross und gewaltig sollte sie sein, wie alles, was Kirch anpackte. Doch dazu kam es nicht. Kirchs Imperium zerfiel, das Loch blieb und klaffte in der Landschaft wie ein leeres Riesengrab.»

 

Die bekannt-berüchtigte «Spiegel»-Sprache macht mit Sky und Bezahl-TV kurzen Prozess. Auf den ersten Blick sei alles anders: Premiere heisse jetzt Sky. Neuer Haupteigner ist der knorrige australo-amerikanische Tycoon Rupert Murdoch. Auch die Manager sind neu. Sie kommen aus allen Ecken von Murdochs Riesenreich. Doch in Wahrheit ist es nur das alte tragikomische Stück, das seit bald 20 Jahren aufgeführt wird, lediglich mit wechselnden Besetzungen.

 

Pay-TV sei eine der «teuersten Investitionsruinen der deutschen Wirtschaftsgeschichte». Rund sechs Milliarden Euro wurden bei Teleclub, Premiere, DF1 und schliesslich Sky in der «immer irrwitzigeren Hoffnung verbrannt, irgendwann doch einmal profitabel zu sein», heisst es im Bericht des «Spiegels» weiter und er endet mit dem Verdikt aus Hamburg: «Was eigentlich muss noch geschehen, damit auch der Letzte begreift, dass hier kein Geld zu verdienen ist?» 

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