Schweizer Film: Im Kleinen erfolgreich

Foto: Klaus Rózsa | swiss-stills.ch
Bald ausgestorben? Filmoperateur

Die Kinoeintritte für Schweizer Filme sind 2008 bekanntlich dramatisch zurückgegangen und 2009 sieht es noch düsterer aus.


Nur gut eine halbe Million Zuschauer (580 000) liessen sich im vergangenen Jahr von Schweizer Werken ins Kino locken. Nicht zu vergleichen mit dem Rekordjahr 2006, als annähernd eine Million Kinobesucher «Die Herbstzeitlosen», «Grounding» und andere Filme made in Switzerland sahen. Nun hat das Bundesamt für Kultur (BAK) eine «Erfolgsmeldung» lanciert.

 

Der Name sagt es schon: Succès Cinema fördert erfolgreiche Filme, also solche Filme, die beim Publikum Anklang fanden.
5,1 Millionen Franken wurden unter diesem Titel an Film- schaffende, Verleiher und Kinounternehmen ausgeschüttet.

 

Das deutsch-schweizerische Bergdrama «Nordwand» stand mit 70 000 Eintritten an der Spitze. Andere Schweizer Spielfilme («Tell», etc.) liefen unter ferner liefen. Der Dokumentarfilm bewährte sich einmal mehr. Am erfolgreichsten war das Inner- schweizer Älplerwerk «Bergauf, Bergab» von Hans Haldimann, das authentisch und beherzt den harten (nicht subventionierten) Bergleralltag beschreibt. 50 000 Besucher verzeichnete der Dokumentarfilm. Allein 8000 Zuschauer fanden sich in Altdorf ein, dreimal mehr als in Zürich.

 

Im Gegensatz zur Deutschschweiz fanden Schweizer Filme 2008 in der Romandie ihr Publikum. Spitzenreiter mit 43 000 Eintritten war «Home» von Ursula Meyer, das Familiendrama im Banne einer toten, dann wiederbelebten Autobahn. (Zuschauerstand am 1. Juni: über 85 000.) Er wurde erst 2009 in der Deutschschweiz lanciert. Insgesamt erreichte der Schweizer Film in der Westschweiz mit 30 Prozent Marktanteil (180 000 Zuschauer) einen Rekord. Im Tessin war die Liebeskomödie «Marcello, Marcello» am erfolgreichsten (1000 Eintritte). Das höchste Fördergeld im Bereich Filmproduktion erhielt Haldimann mit
173 000 Franken. Die Filmverleihe Filmcoopi und Look Now!
erhielten 274 000 Franken (10 Filmtitel) respektive
179 000 Franken (10 Filmtitel), Gutschriften also, die innerhalb von zwei Jahren in neue Projekte investiert werden müssen.

 

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