Ausstellung im Wien Museum

12. April - 12. August 2012 | Wien Karlsplatz

     

 

KATALOG

 

Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern

Farb- und Schwarzweißabbildungen,

broschierte Ausgabe, 256 Seiten,

erschienen im Czernin Verlag

ISBN 978-3-7076-0413-9


Erhältlich in: deutsch
€ 24.00

In Zürich in der Buchhandlung Volkshaus

am Helvetiaplatz an Lager!


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Die Kulturleichen proben den Aufstand
Text von Klaus Miklós Rózsa für den Ausstellungskatalog des Wien Museum zur Ausstellung
"Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern" Wien 2012
copyright by: Multimedia Photoscene AG, Zürich
Rozsa_Zuerich_MN_K2_J.pdf
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Eröffnung / Vernissage im Wien Museum am 11. April 2012

Bildstrecke von Robert Newald und Klaus Rózsa "Zürich küsst Wien" im Standard

http://derstandard.at/1334796120192/1986-Zuerich-kuesste-Wien


Die Kulturleichen proben den Aufstand

"Das war Klasse, liebe Polizei! - Wie in einem James-Bond-Film! Mit einem wagemutigen Heli-Einsatz stürmten Anti-Terror-Einheiten der Zürcher Polizei das Wohlgroth-Areal. Schnell und ohne Gewalt räumten die Profis die Häuser. Eine Klasseleistung!"
(Blick, 24.11.1993)   

© Klaus Rózsa | photoscene.ch, all rights reserved

Besetzt die Idylle!


"Über Kultur kann man nicht reden, ohne nicht über unsere realen Lebensbedingungen zu reden. Unsere Kultur ist nicht etwas Abgehobenes, Abgesondertes, sondern drückt ein Lebensgefühl aus. Sie ist nicht Feierabendbetrieb, sie beeinflusst sämtliche Lebensbereiche. In einer Stadt, in der akute Wohnungs-/Raumnot herrscht, die eine der höchsten Selbstmordraten Europas hat, in der Junkies auf WCs krepieren, Probleme mit Razzien und Häuserabbruch gelöst werden, gibt es keine schöne und nette Kultur der Betroffenen. Sie ist nicht "opernhausreif" und soll es auch nie werden. Sie ist oftmals eine Möglichkeit, unsere Betroffenheit, unsere Wut und Trauer hinauszuschreien, unsere Sprachlosigkeit zu überwinden." 
(Aneth Spiess in der "Tribüne" des "Tages-Anzeigers", 16.4.1982)


"Eines nahen Tages wird es in Zürich keine Beizen mehr geben, sondern nur noch Discos. Kanzlei-Disco, Kasernen-Disco, Polizei-Disco, HB-Südwest-Disco, Taifun-Disco, Roxy-Disco, Dörfli-Disco, Gambrinus-Disco, Frauen-Disco, Männer-Disco, Hunde-Disco, Bonzen-Disco, Parteien-Disco, Zürisee-Disco, Greenpeace-Disco, NIZZA-Disco, Wohnstrassen-Disco, Weststrassen-Disco, und noch ein paar andere mehr. STAMPF. UMPF. STAMPF. UMPF. UMPF. STAMPF "
(Christoph Schuler, Fabrikzeitung, Oktober 1988)

 

"In Zürich kann man wohnen, da kann man hübsch spazieren, weil es auf seine Art ja noch schön ist. In Zürich kann man arbeiten, weil die Restaurants um halb eins schliessen und es keine Clubszene gibt und keinen Chinesen, bei dem du um drei Uhr früh noch etwas essen kannst. Das ist wunderbar, wenn du arbeiten willst. A-r-b-e-i-t-e-n! Aber mit Rockmusik hat Zürich absolut nichts zu tun, das ist lächerlich."
(Stefan Eicher zu Albert Kuhn, ‚Team' 9/1984)


"Die erkämpften Freiräume haben eine Kulturmassenhysterie ausgelöst. Zu Tausenden hocken die Zürcher jetzt an warmen Sommerabenden am See und gucken Filmspektakel, Theaterspektakel und andere Spektakel. Man/frau glaubt es kaum, aber zu Beginn der Achtziger Jahre war es unmöglich, einem Zürcher Beamten oder einer Zürcher Beamtin verständlich zu machen, dass es schön ist, warme Sommernächte mit Kulturangeboten im Freien zu verbringen. Erst jahrelanges illegales Vorleben hat die Demokratisierung solcher Vergnügungen eingeleitet." 
(Stefan Hose, Einezwänzgi, Oktober 1989)


Quartier- und Kulturzentrum Kanzlei

"Dass hier [im Kanzlei] Kultur ganz praktisch nützlich, sozusagen "Lebenshilfe" wird, dass Verkehrsfragen und Wohnungsnot, die Probleme von Kindern, von Frauen, von Ausländern und Asylanten hier die gleiche Rolle spielen wie die Fragen nach den neuesten künstlerischen Errungenschaften, dass kulturelle, soziale und politische Aktivitäten nicht bloss nebeneinander existieren, sondern bewusst, gewollt und gefördert ineinanderfliessen, macht diese Kultur suspekt." 
(Christian Rentsch, Tages-Anzeiger, 28.4.1990)


Wien ist subtil, Zürich wie ein Polizeistaat

Bericht aus dem Standard über die Diskussionsveranstaltung

Veranstaltung - Podiumsdiskussion
Donnerstag, 26. April 2012   18:30 Uhr  

Züri brännt, Wien pennt?
Wiener Hausbesetzungen im internationalen Vergleich - im Rahmen der Ausstellung "Besetzt" - Eintritt frei!

Gespräch mit Robert Newald (Wien) und Klaus Rózsa (Zürich/Budapest), die als Pressefotografen und Aktivisten um 1980 bei den Kämpfen um autonome Jugend- und Kulturzentren in Zürich und Wien dabei waren.

Mit Fotopräsentation, Ausschnitten aus dem Video »Züri brennt« (1981) und Diskussion.
Moderation: Renata Schmidtkunz (ORF)


Presse

Fotos von der Podiumsdiskussion "Züri brännt, Wien pennt?" im Wien Museum Karlsplatz. Im Rahmen der Ausstellung "Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern" diskutierten Robert Newald und Klaus Rózsa (Zürich/Budapest).

Moderation: Martina Nussbaumer, Fotos: Helene Degenhart.